Turnierbericht PTQ Leipzig

von: MüllX

Etwas verspätet, aber hoffentlich nicht ganz umsonst, möchte ich hiermit noch einen kleinen Bericht zum PTQ Theros in Leipzig geben.

Das Turnier war aus meiner Sicht seit langem mal wieder ein etwas erfolgreicheres, heißt ich habe das Ganze letztlich mit einer positiven Bilanz abschließen und sogar an der Preisausschüttung partizipieren können.

Ich muss gestehen, dass ich diesmal im Vorfeld nicht besonders viel Zeit investieren konnte, sodass ich erst Freitag Abend dazu kam, einige Sealed Pools öffnen zu können (MagicWorkstation). Die dann entstandenen Decks konnte ich noch kurz gegen die Gemahlin testen und dann war schon wieder Zeit sich eine Mütze Schlaf abzuholen.

Wie üblich wachte ich am Samstag nicht per Wecker auf (gestellt auf 8 Uhr), sondern war bereits halb 6 wach und wälzte mich voller Vorfreude in meinem Bett hin und her. Schließlich entschied ich mich aufzustehen, noch ein paar Decks zu bauen und diese im Solo-Modus der Workstation zu testen.

Punkt um 9 gings dann los in Richtung Leipzig. An Bord befanden sich weiterhin Niels und Martin, der mich kurz vor Turnier noch per Forum kontaktierte. Die Fahrt war dann sehr interessant, ich habe eine Menge über Warhammer gelernt (Danke Niels).

In Leipzig angekommen, mussten wir feststellen, dass wir etwas zu zeitig waren. Die restliche Zeit konnte aber dann gut mit Mixery und ein bißchen Chillen ausgefüllt werden.

Mein geöffneter Pool war recht nett mit Nylea und einigen anderen schlagkräftigen grünen Kreaturen, in der Summe aber zahlenmäßig den anderen Farben weit unterlegen. Hätte mir sicherlich einiges Kopfzerbrechen bereitet, schließlich bekam ich aber einen anderen Pool der noch wesentlich interessanteres Material bot in Form von Polukranos, Polis Crusher und Anthousa. Ergänzt wurde das Ganze in grün durch Nessian Asp und Vulpine Goliath. Grün war, aufgrund der noch vorhandenen Ramp-Spells, dann auch gesetzt. Nun musste nur noch die Zweitfarbe gewählt werden. Hier ließ ich mich zuerst durch das rote Mana vom Crusher leiten, merkte aber dann, dass die Kurve und und vor allem Sea God's Revenge eindeutig für die beste Farbkombination im derzeitigen Limited Format sprachen: Grün-Blau. Rot schließlich gesplasht
für den Crusher und einen Lightning Strike und es konnte losgehen.

Runde 1:
Bin mir bewusst, dass ich ein geiles Deck habe und versuche mich zu konzentrieren, um damit auch das Maximale herausholen zu können. Spiele gegen einen Tscheche, sodass ich nicht groß kommunizieren muss. Merke dass er schwarz spielt, lasse deshalb meinen 4. Zug aus, verzichte also vorerst auf Polukranos und spiele erstmal die Anthousa in Zug 5. Er reagiert tatsächlich mit einem Removal, so dass ich anschließend ohne große Überlegung meine Hydra spielen kann. Das Spiel geht noch eine Weile, aufgrund eines Deathtouchers auf seiner Seite, die Niederlage für ihn lässt sich aber nicht abwenden (ich bounce und countere anschließend). Spiel 2 bringt er mich mit dem Bestow-Intimidater ordentlich zum Schwitzen (nicht das Einzige Mal an diesem Tag). Meine Bounce-Spells reichen aber für den Win.

Runde 2:
Schon wieder ein Tscheche, dessen Deck ich erstmal durchzähle, da mir der Haufen relativ dünn vorkommt. Das Ganze bleibt ohne Konsequenzen, er hat genau 40 Karten im Deck. Spiel 1 hat er mit seinem schwarz-roten Haufen nicht wirklich eine Chance gegen die geballte grüne Kraft. In Spiel 2 schafft er es irgendwie ein paar Mal gut abzutauschen, ich spiele aber auch nicht wirklich gut. Nachdem mich ein paar Länder in Folge anlachen, muss ich zusammenschieben. Das dritte Spiel verspekuliert er sich und bleibt auf wenig Mana hängen. Trotz meines recht bescheidenen Draws gewinne ich.

Runde 3:
Ich spiele gegen Lorenzo, den ich schon recht oft auf diesen Turnieren gesehen habe und mit dem ich mich auch schon in Prag batteln durfte. Damals wir beide in Blau, diesmal das gleiche Spiel, er allerdings mit Blau-Schwarz. Er bounct mir im zweiten Zug meine Manakreatur und lässt anschließend Harpien vom Himmel regnen. Zusätzlich einen Bident of Thasse gegen den ich relativ schnell einschieben muss. Sein Deck scheint recht schnell zu sein, er verrät mir aber, dass er so eben einen God Draw sein eigen nennen konnte. Ich versuche ruhig zu bleiben und mische mein Deck ordentlich durch. Ich halte eine mittelmäßige aber spielbare Hand. Er startet wieder mit Schmackes, bleibt aber auf 3 Mana hängen, hat allerdings schon wieder die Harpien im Spiel und eine 3/3er Mauer. Ich versuche gegen zu racen, komme aber nicht irklich an der Mauer vorbei. Schließlich gehen meine Lebenspunkte zu neige und ich lege einen Fattie. Ich habe noch eine Chance, wenn ich das 6. Mana für die Revenge ziehe. Leider klappt das Ganze nicht, stattdessen topdeckt mein Gegner ein Land, spielt Cutthroat Maneuver und haut mich mit seinen Fliegern genau auf Null.

Runde 4:
Etwas deprimiert und enttäuscht vom Kartenziehglück muss ich nun noch gegen Olli Rausch ran. Dass die MKM-Typen spielen können weiß ich mittlerweile und hoffe ein wenig auf ein schlechtes Deck in seiner Hand. Er spielt eine interessante Schwarz-Weiß-Variante, die hauptsächlich von der dunklen Seite und den Gray Merchants lebt. Ein Teil seines Decks erscheint mir tatsächlich wie Kraut und Rüben, leider ist aber auch der fiese Intimidate Typ an Bord. Hero's Downfall entsorgt dann bei mir die jeweils stärkste Kreatur, mein Draw enttäuscht mich auch ein wenig und schon stehe ich 2:2.

Vor Runde 5 genehmige ich mir erstmal ein Bierchen, da das Ziel Top 8 mal wieder gelaufen scheint. Schon etwas nttäuschend, da ich dem Deck doch recht viel zugetraut hatte.

Runde 5:
Ich spiele gegen einen lustigen Magdeburger, der sich gut in Gespräche verwickeln lässt und darüber vergisst nach erfolgtem Mulligan 6 Karten zu ziehen (er zieht stattdessen wieder 7). Er ruft den Judge, es gibt kein Warning, aber einen weiteren erzwungenen Mulligan auf 5. Im Spiel hat er schließlich keine Chance. Im zweiten Spiel vermisst er das Mana für seine zweite Farbe und ich haue ihn mit 2 und 3 Mana Kreaturen kaputt. Wusste garnicht, dass mein Deck das kann.

Runde 6:
Ich spiele gegen einen guten Gegner, der mir aber permanent die Ohren vollheult, dass das Format zuviel Varianz hätte und zu tempolastig sei. Ich ziehe diesmal göttlich, bin voll konzentriert und schaffe es schließlich trotz zweimal Sea God's Revenge auf seiner Seite die Runde 2:0 für mich zu entscheiden. Sehr interessant auch seine Anmerkung, wer einmal tempomäßig hinten liegen würde, hätte in diesem Format keine Chance mehr das spiel noch zu gewinnen. Die Bemerkung tätigte er im übrigen, kurz nachdem er bereits 20:11 mit einem ausgerüsteten Vaporkin vorne lag und ich ihn anschließend mittels Bounce und Reach in Schach halten konnte. Keine Ahnung welchem Spiel er hier beiwohnte, aber das unsere wars wohl nicht.

Runde 7:
Endlich mal bekannte Gesichter, der Mirko aus Snow Mountain. Mal schauen, wer hier sein positives Gesamtergebnis eintüten kann. Er erzählt mir anfangs von seinen ersten zwei Runden, die er beide verlor weil er schlecht gezogen hatte. Vier siege in Folge sprechen schon für sich, sodass ich mit einigem Respekt an die Partie herangehe. Ein Maleur passiert ihm, als er seine Starthand anschaut und feststellt, dass er noch eine Karte aus seinem Sideboard im Deck hat. Wir entscheiden uns einvernehmlich die Karte rauszuboarden und einen Mulligan als Strafe erfolgen zu lassen. Ich habe das Gefühl in den nun folgenden Spielen jeweils gut mithalten und die wichtigen Threads abstellen zu können (Archon), verliere aber jedesmal gegen Fabled Hero mit dem dämlichen Bestow-Intimidater angehängt. Man kann wohl gut sagen, dass die Verzauberung/Kreatur mich am Samstag einige Punkte, im schlimmsten Fall sogar die Top 8 gekostet hat.

Runde 8:
Ich spiele erneut gegen einen Magdeburger Typen, der mich zu einem Modern Turnier Mitte Dezember locken will. Wieder einmal (eines der wenigen Male wohlgemerkt) schöpft mein Deck sein volles Potenzial aus und trampelt den Gegner einfach nur in Grund und Boden.

Letztlich stehe ich also 5:3 und kann 3 Booster bei der Preisverleihung absahnen. Die Booster enthalten mal wieder nur Schrott, ich freue michaber, da ich mich nun endlich, und völlig erschöpft, auf den Weg nach Hause machen kann (Uhrzeit 21:45) und keine Top 8 spielen muss Begleitet wurden wir dabei noch von zwei weiteren spielwilligen Kameraden aus Chemnitz, die den Hinweg noch per Zug überwanden.