Prerelease Lichtenstein - Theros Sealed (Martin)

Gefangen in der Schmiede der Götter

von: M&M aka Martin

Hallo liebe Planeswalker,

hier mein Deck und Turnierbericht vom Theros-Prerelease.

Umgebung

Die Edition gefällt mir ausgezeichnet. Erinnerungen an Disneys-Herkules als wesentliche Quelle meines mythologischen Wissens werden geweckt und mit Göttern, Helden und Monstern bewegt sich Magic genau in den Sphären, für die es bestimmt ist. Für diese Umgebung gebe ich also 2918 Pluspunkte, so viele Meter ragt der Gipfel des Olymp über die Stadtstaaten am Mittelmeer.

Deck

Obwohl ich ja im Herzen ein Grüner bin und immer sein werde (bitte nicht politisch auslegen) hat mich die grüne Promo-Karten am wenigsten beeindruckt. Somit befand ich mich beim Theros Prerelease auf Abwegen. Da ich aber berufsbedingt den Pfad der Weisheit beschreiten muss, hielt ich dann doch das blaue Symbol in der Hand. Der Deckbau ergab sich relativ schnell, da 2 schwarze Bomben den Weg zu mir gefunden hatten. Lediglich die beiden Speere des Heliod (ja richtig, Plural!) taten mir in der Seele weh, da sie es nicht in das Deck schafften.
Kreaturen
1x Asphodel-Wanderer (Note 2 – macht was er soll, doof im Weg rumstehen und den Gegner aufhalten)
1x Phalanx der Wiedergekehrten (Note 2 - macht im frühen Spiel nen guten Job, ist mehrfach passiert und hat daher einen soliden Eindruck hinterlassen)
1x Unheilvolles Eidolon (Note 3 – nun ja, ging so, kann gut abtauschen, aber der Gegner kann sich halt drauf einstellen)
1x Nimbus-Najade (Note 3 – im richtigen Moment spielentscheidend, da Fetties plötzlich das Fliegen lernen, im frühen Spiel aber oft zu globig)
2x Wellenschmetternder Tritonier (1 – top Werte um den Gegner was in den Weg zu stellen und offensiv wie defensiv über seine Fähigkeit in der Lage das Spiel entscheidend zu verändern)

1x Agent des Schicksals – (Note 1 – ohne Worte, hat absolut überzeugt, leider zu selten gezogen)
1x Gesandter der Thassa (Note 3+ – kann spielentscheidenden Kartenvorteil generieren, fühlt sich aber auf der Starthand schlecht an; im richtigen Moment nachgezogen macht er einen guten Job)
1x Auftauchendes Hippokamp (2 – sehr schön um den Gegner in die Falle laufen zu lassen; mit mehr Countern im Deck würde es noch besser funktionieren; hat seinen Job gemacht, kann aber natürlich von kundigen Gegnern vorhergesehen werden)
1x Hellsichtige Chimäre (4-selten gezogen und wenn kaum Spontis gehabt; braucht wahrscheinlich ein anderes Deck; hat Potential aber ich hatte zu wenig Spontanzauber um sie wirklich voll zu nutzen)
1x Benthischer Riese (1-wenn er da ist bleibt er da und mit Unblockbarkeit ne echte Waffe)
1x Kielbrecher-Krake (2-solide; muss beantwortet werden, sonst gewinnt er das Spiel)
1x Verhasster Oberkommandant (3 – kam immer erst in aussichtsloser Lage und konnte dann das Blatt nicht mehr zu meinen Gunsten wenden; hat natürlich in einem schwärzeren Deck mehr Potential)
Gesamt: 13 Kreaturen
Nicht-Kreaturen
2x Kuss der Viper (2+ - die Karte wird unterschätzt; stellt Monströs und andere böse Sachen ab)
1x Segen des Erebos (2 - solide, triggert Heroic, macht was soll)
2x Wassergestalt (1 – mir unklar wie sich jemand negativ über diese Karte äußern konnte; triggert Heroic, stellt Gegner vor große Probleme und gibt noch Hellsicht – versteht sich besonders gut mit Kraken und Benthischer Riese sowie Agent)
1x Tritonier-Taktik (ohne Worte – 1)
1x Annullieren (2 - in einem so verzauberungslastigen Format eine super Karte, leider der einzige Counter aus 6 BOOSTERN!!!!)
1x Prüfung des Erebos (nur einmal gezogen, da hat sie sich gut angefühlt und das Spiel entscheidend verändert; Note 2)
1x Ende der Reise (macht was es soll, bringt Monster auf die Hand und kann auch die eigenen Heroen im Notfall anzielen)
1x Zweizack der Thassa (hat 1 Spiel im Alleingang gewonnen, war in den anderen 5 Spielen dafür aber ziemlich egal – muss man mal sehen, im richtigen Deck sicherlich solide, bei mir reichts nur für ne 3)
1x Peitschenhieb (eines der wenigen Removal die es gibt und die in mein Deck wandern konnten; Note 2)
Gesamt: 11 Nicht-Kreaturen
Länder: 9 Inseln, 8 Sümpfe

Die Spiele

Meine Überschrift des Artikel bezieht sich darauf, dass ich im Prerelease Kontakt zu allen legendären Götterartefakten hatte.

Spiel 1 – Kopfschmerzen durch den Hammer des Purphoros

Gegner: Andreas Bock (Rot und ?)
Spiel 1: ich Mulligan auf 6, er bringt Runde vier den Ember Swallower (rote Promo) raus, der meine Verteidigung wegbruzzelt, um mich dann genüsslich in Lava zu ertränken
Spiel 2: Hammer des Purphoros produziert im Lategame Golems ohne Ende, deren Druck ich mich nicht erwehren kann.
Mein ersten Schritte unter den Helden enden also gleich mit Verbrennungen zweiten bis zehnten Grades und jeder Menge Kopfschmerzen.
0:1

Spiel 2 – Azorius reloaded

Gegner: Stephan Augustin (Blau/Weiß)
Spiel 1: Meine Phallanx kommt Runde 2 und greift dann regelmäßig an. Dem Gegner gelingt es erst spät wenige starke Verteidiger aufzustellen, die ich jedoch mit der „Kombo“ von Wassergestalt und Agent des Schicksals umgehen kann.
Spiel 2: Verlauf sehr ausgeglichen, er versucht den Celestial Archon zu spielen, den ich aber mit einem Peitschenhieb entsorgen kann. Da ich das Peitschenschwingen bei Dr. Indiana Jones höchstpersönlich gelernt habe, erholt sich der Gegner nicht von diesem Schlag.
1:1

Spiel 3 – Verschollen im Labyrinth des Minotaurus

Gegner (eigentlich Freund): Mario Schubert (Schwarz/Rote Minotauren)
Spiel 1: Das Spiel geht hauchdünn mit 31:0 Lebenspunkten für Mario aus. Seine Peitsche des Erebos gewinnt das Spiel quasi im Alleingang. Offenbar hatte Dr. Indiana Jones noch weitere (und bessere) Schüler.
Spiel 2: Diesmal geht es mit 6:0 Lebenspunkten für Mario aus. Das Spiel hat sehr lange gedauert und war äußerst spannend. Am Ende haben seine Minotauren (Kragma-Schlachtrufer und Freunde) das Spiel offen gehalten und permanenten Druck aufrechterhalten. Am Ende sind es wieder Peitschenhiebe, denen ich leider kein Annullieren entgegensetzen konnte.
Somit endet das Spiel verdient mit 2:0 für Super-Mario (bei dem ich mich gefreut habe, dass ich gegen ihn spielen durfte) und neben meinen Kopfschmerzen und Brandwunden kommen noch Peitschenstriemen dazu. Leider hat mir ein Ariadnefaden gefehlt, um den richtigen Weg durch sein Labyrinth zu finden. Es soll ja in den dunkelsten Ecken des World-Wide-Webs Menschen geben, denen Peitschenhiebe gefallen. Ich gehöre nicht dazu.
1:2

Spiel 4 – Robin Hood is in the hood

Gegner: Sebastian Prager (Grün/Weiß)
Spiel 1: Ich kann Spiel 1 deutlich mit 20:0 Lebenspunkten für mich entscheiden, sehe aber schon, dass Sebastian den Bogen der Nylea im Deck hat, auch wenn er ihm hier nichts bringt.
Spiel 2: Ich halte mit Freude Annulieren auf der Hand, um Sebastian schnell seinen Bogen aus der Hand zu nehmen. Leider gehe ich davon aus, dass der Bogen 4 Mana kostet und schaue in die Röhre, als er dann schon Runde 3 gespielt wird und ich kein Mana offen habe. Da ich keine Möglichkeit habe den Bogen, wenn er einmal da ist, zu beantworten, falle ich, von Pfeilen durchlöchert, wenige Runden später.
Spiel 3: Obwohl ich den ein oder anderen Flieger im Deck habe kommt keiner und so kann mich Sebastians mehrfach verzauberter und damit massiv heldenhafte Geflügelte Reiterin niedertrampeln.
2:1 Sebastian.
1:3
Da steht man nun, als kleiner Wicht, der gerade mal ein Halbgott ist und leckt die zahlreichen Wunden. Verbrennungen, Beulen am Kopf, Peitschenstriemen und jetzt noch ein Köcher voll Pfeilen im Leib. Da muss man sich erinnern, dass man ja für das Gute und Richtige kämpft und sich nicht unterkriegen lässt. Schließlich war das Minimalziel (ausgeglichenes Ergebnis) noch zu erreichen.

Spiel 5 – Speerwurf

Gegner: Maximilian Seyfert (Weiß und ?)
Spiel 1: Ich gewinne mit 20:0 Lebenspunkten. Maximilian spielt zwar den Speer des Heliod, bleibt aber auf 4 Mana stehen und kann keinen großen Kreaturendruck aufbauen.
Spiel 2: Sehr knappes Ergebnis mit 6:0 für mich. Obwohl Maximilian zwischenzeitlich bei 27 Lebenspunkten ist, kann ein monströser Kraken eben doch noch Spiele im Alleingang gewinnen.
2:3
Zu meinen bisherigen schmerzhaften Erfahrungen kommt glücklicherweise nicht noch ein Speer im Bauch dazu, die Heilungschancen steigen damit an.

Spiel 6-Gegner Stefan Schubert

Resultat: 2:0 für mich, leider hab ich zu diesem Spiel keine Infos, da ich mir hier keine Notizen gemacht habe.

Damit konnte ich trotz der schmerzhaften Niederlagen doch noch meinen Kopf retten und ein ausgeglichenes 3:3 erreichen. Kurios war an dem Turnier, dass ich mit allen göttlichen Waffen in Kontakt kam:
Zweizack: Selber gespielt.
Speer: Selber im Pool gehabt und gegen ihn gewonnen.
Hammer: Gegen ihn verloren (autsch).
Peitsche: Gegen sie verloren (ebenfalls autsch).
Bogen: Gegen ihn verloren (dreifaches autsch).
Und ist es nicht gerade das, was einen wahren Helden auszeichnet - Hinfallen aber trotzdem wieder Aufstehen? Wie gesagt, das Format gefällt mir sehr gut, das Prerelease war wie immer super organisiert. Fast nur nette Menschen getroffen und den tollen Platz von Anne (Heldentum wird emanzipiert!) mitgefeiert. Am Ende steht ein Platz 22 von 44 – mehr Mittelmaß geht nicht.

In diesem Sinne - bleibt Heldenhaft!