Prerelease Lichtenstein - Theros Sealed (Anne)

Turnierbericht Prerelease Theros

von: Akiragirl aka Anne

Ich mache mal den Anfang mit meinem Turnierbericht und hoffe auf weitere

Schon seit Wochen hatte ich mich auf das Prerelease gefreut, regelmäßig nach den Spoilern geschaut und mir ewig lange den Kopf zerbrochen, für welchen „Pfad“ (sprich Farbe) ich mich nun entscheiden sollte. Hilfreich war da, dass schon knapp eine Woche vor dem Prerelease die Karten im Online-Draft verfügbar waren und man so zumindest schon einmal ein wenig ein „Gefühl“ für die Karten bekommen konnte. Martin und ich hatten dann auch am Freitag vorm Turnier noch ein kleines Privat-Draft-Turnier mit den Theros-Karten ausgetragen (jeder draftet online, dann werden die gepickten Karten als Proxies ausgedruckt). Das hat mir nochmal geholfen, die Schwächen bzw. Stärken einiger Karten besser einschätzen zu können.
Letztlich zog es mich dann doch irgendwie zu blau – vor allem, da ich die Promo-Karte in dieser Farbe (der Kielbrecher-Krake) als stärkste der ganzen Promo-Karten einschätzte. Zudem enthielten einiger meiner Lieblingskarten blau (Tritonische Taktiken, Fluch des Borstenviehs, Benthischer Riese – von denen ich natürlich nicht eine im Prerelease gezogen habe). Also ging es dann am Samstagmorgen mit einem großen Fresspaket und gewaltiger Vorfreude los nach Lichtenstein
Angekommen freute ich mich erst einmal sehr, dass ich noch eine blaue Box der „Weisheit“ bekam und die nicht schon aus waren (wie ich befürchtet hatte). Das Aufmachen war dann wie immer ein bisschen wie Geschenke auspacken – leider hatte ich jedoch nicht das Gefühl, das große Los gezogen zu haben, was starke Karten angeht. Der Kielbrecher-Krake, okay, der war ja klar. Aber kein Gott, kein Planeswalker … naja. Auch auf den Zweizack der Thassa hatte ich spekuliert, der ließ sich aber ebensowenig blicken wie meine oben genannten Lieblingskarten.
Ursprünglich zog es mich ja eher zu schwarz-blau; allerdings zog ich kein einziges schwarzes Removal; dafür jede Menge in rot und noch ein paar nette Fatties. Zudem zwei sehr nette blau-rote Karten (deren wirkliche Stärke ich jedoch erst im Verlauf des Turniers richtig schätzen lernte). Somit kam es dann zu folgendem Deck:

Kreaturen:
- 1x Kielbrecher-Krake
- 1x Gelehrter des Horizonts
- 1x Hellsichtige Chimäre
- 1x Erinnernde Mauer
- 1x Nimbus-Najade
- 1x Zauberherz-Chimäre
- 2x Grenzland-Minotaurus
- 2x Ausschweifende Zelebranten
- 1x Steinschlag-Riese

Spontanzauber, Hexereien, Verzauberungen:
- 1x Seherische Dämpfe
- 1x Schwanengesang
- 1x Annullieren
- 1x Ende der Reise
- 1x Rache der Meeresgöttin
- 1x Grabbelung
- 1x Wassergestalt
- 1x Hammer des Purphoros
- 1x Omen des Verrates
- 2x Blitzeinschlag
- 2x Magmastrahl
- 1x Zorn des Purphoros
- 1x Flinkfeder-Sandalen

Länder:
- 8x Gebirge
- 9x Inseln

= 43 Karten

Dazu muss ich ehrlicherweise sagen, dass es vor dem ersten Spiel noch etwas anders aussah und ich es dann auf Andis Rat hin noch etwas umgebaut habe – was dem Deck auf jeden Fall gut getan hat.

Und so ging es dann also los …

1. Spiel gegen Andreas Rose aka Andi
Na toll – dachte ich mir, als ich die ersten Parings las – wieso muss ich jetzt wieder gegen Andi ran, gegen den ich bisher immer (PTQ, FNMs, Prereleases) verloren habe? Aber gut, man ist ja da, um Spaß zu haben, also versucht man eben sein Bestes. Andi hatte, soviel ich sehen konnte, ein Deck, das meinem gar nicht unähnlich war. Ebenfalls blau-rot, allerdings mehr Counterspells und dafür weniger Direktschaden. War teilweise witzig, wie wir „synchron“ dieselben Sachen spielten. Im ersten Spiel konnte er allerdings recht früh seinen Kraken herausbringen und diesen dann auch noch zügig monströs machen – dem hatte ich nichts entgegenzusetzen und wurde platt gewalzt. Im zweiten Spiel lief es für mich einfach überhaupt nicht. Ungelogen 7(!) Runden hintereinander zog ich nichts als Mana nach – deshalb kam ich auch nicht wirklich ins Spiel rein und verlor auch dieses. Erstes Match 0:2 verloren – naja. Dafür gab mir Andi wie gesagt noch ein paar Deckbautipps und zudem den ermutigenden Hinweis, mein Deck sähe nach viel mehr aus, als es zeigen konnte.

2. Spiel gegen Eric Rauh
Eric Rauh, den ich bisher noch von keinem Turnier her kannte, spielte in den Farben weiß und blau. Im Rückblick muss ich sagen, dass mir sein Deck (neben dem von Andi natürlich) die meisten Probleme bereitet hat. Er spielte kreaturenlastig – besonders negativ in Erinnerung habe ich mehrere Geflügelte Reiterinnen sowie natürlich den Himmlischen Archon – mit Schwerpunkt auf Fliegern. Ich hatte das Gefühl, dass es für mich kein so gutes Matchup war. Im ersten Spiel kam ich zu langsam rein und hatte dann, als ich meine ersten guten Sachen legen konnte, schon eine solche Übermacht gegen mich, dass ich nichts mehr machen konnte. Die darauf folgenden beiden Spiele konnte ich dann jedoch für mich entscheiden – auch wenn es, besonders in Spiel 2, extrem knapp und sehr spannend war.

3. Spiel gegen Almut Hultsch
Nachdem mir zwischenzeitlich der falsche Gegner zugeteilt worden war (ist ja auch verwirrend, dass es 2 Annen gibt), trat ich gegen Almuts rot-grünes Aggro-Deck an. Zum Glück konnte ich die Bomben dieses Decks, insbesondere den roten Gott, gut händeln und in beiden Spielen in einen Schwan „verwandeln“ Ansonsten wäre das sicher böse ausgegangen. Im ersten Spiel blieb Almut relativ lange auf 3 Mana stehen – was mir die Zeit verschaffte, das Spiel zu stabilisieren. Im zweiten Spiel konnte Almut zwischenzeitlich die Oberhand gewinnen, doch hier zeigte zum ersten Mal der Kielbrecher-Krake, was er konnte, und gewann das Spiel für mich. 2:0-Sieg also.

4. Spiel gegen Tobias Weise
Tobias spielte in rot-grün und setzte voll auf die Strategie: Heroic mit Markenfähigkeit + jede Menge Verzauberungen. Besonders böse in Erinnerung habe ich die Kombination aus Unerschütterlicher Kriegerin und Wilder Anrufung – Autsch! Das erste Spiel verlor ich denn auch durch eine solche Todes-Kombo zuzüglich Direktschaden. In den beiden darauffolgenden Spielen konnte ich das Deck jedoch besser händeln, denn nun war der Überraschungseffekt der Wilden Anrufung dahin – und durch Ende der Reise, Grabbelung und nicht zu vergessen Rache der Meeresgöttin, konnte ich immer wieder groß gewordenen Kreaturen mit vielen Marken und Verzauberungen ihren Schrecken nehmen. Das letzte Spiel gewann ich hauptsächlich durch die Seherischen Dämpfe (was für eine krasse Karte!), die ich dank meiner Erinnernden Mauer gleich zweimal spielen durfte, wodurch ich zwischenzeitlich wieder 8 Handkarten hatte. So ein Kartenvorteil ist schon nice. Ein sehr spannendes 2:1 für mich also.

5. Spiel gegen Mirko
Mirko spielte rot-weiß, und ich machte mich schon auf das Schlimmste gefasst. Dann kam es allerdings anders: In beiden Spielen blieb er auf 3 respektive 2 Mana stehen und konnte somit einfach mal überhaupt nichts machen. War irgendwie ein doofes Gefühl so zu gewinnen und brachte natürlich keine sonderlich spannenden Spiele. Aber manchmal ist Magic eben einfach so …
Dafür haben wir danach noch 2 Spiele "einfach so" gemacht und die wiederum haben dann Spaß gebracht – auch, weil der „Druck“ des Turniers nicht mehr da war.

6. Spiel gegen Thomas Lange
Komischerweise (und sorry an Thomas) ist das das Spiel, an welches ich die wenigsten Erinnerungen habe. Irgendwie war ich wie in einem „Tunnel“, sehr aufgeregt, weil ich noch nie an den Siegertischen mitspielen konnte bei größeren Turnieren ^^ Ich weiß noch, dass er grün und blau gespielt hat (vllt noch eine dritte Farbe, oder?) und dass mir sein Bogen der Nylea ziemliche Probleme bereitet hat. Damit konnte er sich haufenweise Lebenspunkte machen, seine Kreaturen mit Marken ausstatten und sich seinen Gott, den ich annulliert hatte, wieder in die Bibliothek zurückholen. Hier zeigte sich die Macht der Ausschweifenden Zelebranten, die den Bogen in beiden Spielen zertrümmert haben (denn: „Ob etwas richtig wertvoll ist, erkennt man an dem Ton, den es macht, wenn man seinen Stab mit voller Wucht dagegen schlägt“). Die durch ihn erzeugten Marken konnten dann wieder durch auf-die-Hand-zurückschicken entsorgt werden. Auch, dass ich Annullieren im richtigen Moment auf der Hand hatte, um den Gott zu entsorgen, war Glück. Somit konnte ich letztendlich auch aus dieser Begegnung mit einem 2:0 herausgehen und belegte hinter Andi den zweiten Platz des Turniers – Yeah!

Dieses Prerelrease hat mich mit Blau versöhnt – eine Farbe, die ich bisher immer gemieden hatte, da ich der Meinung war, dass mir dieses abwartende und strategische Spiel nicht liegt. Gestern habe ich jedoch gemerkt, wieviel Spaß es machen kann, so zu spielen und somit werde ich Blau auch in Zukunft wieder öfter als Spielfarbe wählen.
Die vermeintlichen „Hammerkarten“ (wie der Hammer des Purphoros und der Krake) waren kaum spielentscheidend (okay, der Krake einmal). Meine persönliche „Gewinnerkarte“ des Turniers waren die Seherischen Dämpfe, die mir mehr als ein Spiel gewonnen haben sowie die Erinnernde Mauer, die ich niemals für so gut gehalten hätte – einfach, weil sie die besten Removals bzw. eben die Seherischen Dämpfe zurückbringt.
Fazit: Ein toller Tag, viel Magic, viele nette Leute und jede Menge Kopfschmerzen danach ^^

Liebe Grüße
Anne