GP Wien - Theros Sealed (Anne)

Turnierbericht Grand Prix Wien

Von: Akiragirl aka Anne

Vor einigen Wochen saß ich mit Susie und Mirk im Auto auf der Rückfahrt von einem Lichtensteiner FNM. Da fiel zum ersten Mal das Stichwort „Grand Prix Wien“. Die beiden boten mir einen Mitfahrplatz in ihrem Auto an und nach kurzer Zeit stand für mich fest: Das möchte ich nicht verpassen. Seitdem für mich klar war, dass es Ende März nach Wien gehen würde, konnte ich kaum an etwas anderes denken. Ich sah mir Set-Reviews von Theros und Born of the Gods an, ich „übte“ Deckbau im Sealed online, las mir alle möglichen Tipps für Sealed durch usw. usf. … Der Grand Prix Vienna 2014 sollte mein allererster Grand Prix werden und ich wollte nicht als absoluter Verlierer aus dem Turnier gehen.

Am Freitagmorgen stand ich dann also pünktlich um kurz vor 9 bei Susi und Mirk auf der Matte – und Mario war auch schon da. Nachdem wir all unsere Taschen und Rücksäcke im Kofferraum verstaut hatten, konnte es losgehen. Die Fahrt verkürzten wir uns mit allgemeinen Magic-Diskussionen. Unter anderem ging es auch darum, was wir uns für den Grand Prix so vornehmen. Mein Ziel von 4 Siegen aka 12 Punkten wurde einstimmig als überhöht eingeschätzt – Aber ich blieb dabei. Hat mich auch noch ein wenig angespornt, um ehrlich zu sein ;-)

Angekommen dann schnell das Auto in die Tiefgarage des Hotels geparkt und ab zur Messe – im Laufschritt, denn wir wollten ja rechtzeitig da sein für unsere Spielmatten. Die Hektik hätten wir uns allerdings sparen können: Bei unserer Ankunft waren noch genügend vorrätig. Am Abend gab es dann noch ein Probe-Sealed und dann ab ins Bett. Ich habe schlecht geschlafen, denn ich war viel zu aufgeregt. Morgen würde es endlich losgehen!

Am Samstagmorgen dann wurde es ernst. Nach einem für mich nicht existenten Frühstück (zu nervös für Hunger), machten wir uns auf den Weg zur Messehalle und dort dauerte es auch nicht lange, bis wir unsere Plätze zugewiesen bekamen. Der Pool, den ich aufmachte, war nicht viel wert, was ich dem mir gegenüber sitzenden Spieler auch mitteilte. Der war natürlich etwas angesäuert, als er mitbekam, dass er aus eben diesem Pool sein Deck würde bauen müssen …

Ich war entzückt, als ich mir meinen Pool genauer ansah und feststellte, dass sich eine Kiora darin befand. Diese hatte mich schon beim Prerelease von Born oft he Gods mit ihrer Anwesenheit beglückt und einen guten Job gemacht. Die Frage war daher eigentlich nur noch: Gehe ich in grün-blau oder nehme ich doch lieber weiß als eine meiner Hauptfarben und splashe grün oder blau? Denn in weiß waren auch einige richtig nette Sachen drin. Ich entschied mich aber schließlich dafür, meine Gewinnoption optimal zu unterstützen in ihren Farben, zumal da auch noch eine Horizon Chimera herumlag …
Am Ende kam folgendes Deck zustande:

Deck Main Event Wien
Kreaturen:
- Sealock Monster (war nicht wirklich oft spielentscheidend, fühlt sich aber auf der Hand sehr gut an)
- Bronze Sable (eigentlich nur für die Kurve reingenommen, hat aber gemacht, was er sollte – blocken)
- Sphinx’s Disciple (konnte leider nur in einem Spiel richtig zeigen, was sie kann, da war sie dann aber dafür richtig, richtig gut)
- Pheres-Band-Tromper (solide Kreatur, konnte aber nie wirklich groß werden)
- Horizon Chimera (sehr gut, wurde aber leider fast jedes Mal Ziel von Removals, wenn ich sie spielen konnte)
- Meletis Astronomer (unspektakulärer Blocker. Seine Fähigkeit habe ich 2 mal versucht, aber nie etwas Sinnvolles gezogen)
- Aerie Worshippers (ich weiß, dass sie gut sind. Leider wurden sie viel zu oft als Blocker gebraucht, sodass ihre Inspired-Fähigkeit wenig zur Geltung kommen konnte)
- Chorus of the Tides (solide Kreatur, deren Heroic-Fähigkeit ich allerdings nie genutzt habe)
- Staunch-Hearted Warrior (in dem Deck eigentlich nur überteuert; selten gab es eine Möglichkeit, ihn größer zu machen)
- Sylvan Caryatid (super gut, fühlt sich einfach in jedem Spiel toll auf der Starthand an)
- Swordwise Centaur (guter Mann, leider oftmals nicht in Runde 2 spielbar, da keine 2 Wälder auf der Hand)
- Nyxborn Triton (solide; macht, was er soll)
- Sedge Scorpion (tolles Ding. Ich war anfangs skeptisch ihm gegenüber, aber er hat seinen Wert mehrfach unter Beweis gestellt. Gegner greifen z.T. 3 Runden lang nicht an nur wegen ihm – was mir viel Zeit verschafft hat)
- Nimbus Najad (immer wieder super; wendet Spiele)
Sprüche:
- Sea God’s Revenge (schöne Karte, hat in 1-2 Situationen wirklich geholfen)
- Hunter’s Prowess (WOW! Einfach nur WOW! Diese Karte ist in einem Deck mit ein paar Fliegern der Wahnsinn. Ein Angriff kann einen so enormen Kartenvorteil bedeuten, dass der Gegner es kaum wieder hinbiegen kann)
- Time to Feed (besser als garkein Removal, aber leider braucht man eben auch selbst erstmal einen großen Mann)
- Savage Surge (gut, zuverlässig, immer für eine Überraschung zu haben)
- Restraction Helix (leider nicht so gut wie erhofft. Zu häufig war die Einsatzverzögerung meiner Kreaturen genau die Runde, die ich gebraucht hätte)
- Voyage’s End (Einfach gut)
- Griptide (siehe Voyage’s End)
- Sudden Storm (Wahnsinns-Karte in dem Deck. Hat mir Spiele gewonnen)
Planeswalker:
- Kiora, the Crashing Wave (Einfach nur mega. Wenn sie lag, gewann sie. In einfach jedem Spiel)
Länder:
- 9x Forest
- 8x Island
Sideboard (sinnvoll):
- Nylea’s Disciple
- Siren Song Lyre (hatte ich ernsthaft überlegt, ins Maindeck zu nehmen)
- Fade into Antiquity
- Thassa’s Rebuff

Nach einer kurzen Besprechung mit den anderen, die mein Deck für richtig gut hielten (was ich zuerst selbst gar nicht so eingeschätzt hatte), ging es dann los …

Erstes Spiel gegen Bonanno, Giovanni

Total zittrig und aufgekratzt kam ich am Tisch an und war erleichtert, dass mein Gegner deutsch sprach, sodass zumindest die sprachliche “Hürde” nicht gleich beim ersten Spiel auftauchen würde. Giovanni spielte grün-weiß. Das erste Spiel lief so ziemlich am glattesten von allen Spielen an diesem Wochenende und der Lebenspunktestand verrät das: Giovanni 20 – 14 – 0. Anne 20.
Der einfache Grund: Ich konnte in Runde 2 meine Sylvan Caryatid ausspielen und in Runde 3 dann Kiora. Mein Gegner zog kaum Kreaturen und ab Runde 6 war das Spiel dann dank Kiora’s Emblem quasi vorbei.
Im zweiten Spiel sah es zuerst nicht so gut für mich aus; einzige Chance zum Sieg war der Angriff über die Luft. Einen Moment lang dachte ich, meine Aerie Worshippers, gebeastowed mit der Nimbus Najade (also ein 4/6-Flieger) würde das Spiel im Alleingang gewinnen, doch dann legte Giovanni eine Nessische Natter. Er hätte genügend Mana gehabt, um sie in der nächsten Runde auch monströs zu machen – und das hätte ich dann nicht mehr händeln können. Zum Glück kam als Retter in der Not dann aber Hunter’s Prowess. Gespielt auf die Worshippers waren die also kurzzeitig 7/9 und griffen an. Mein Gegner konnte nun die Natter opfern oder in Kauf nehmen, dass ich 7 (!) Karten ziehe. Er entschied sich für letzteres, was rückblickend ein Fehler war, denn unter den 7 Karten war ein „Time to Feed“, sodass meine immer noch 7/9-Worshippers die Natter im selben Zug dann doch noch zur Strecke brachten.
Erstes Spiel 2:0 für mich. Ich war richtig aufgekratzt durch diesen guten Start :-)

Zweites Spiel gegen Boettcher, Daniel

Nachdem ich das erste gewonnen hatte, versuchte ich, meine Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben für Spiel 2. Mein Gegner, Daniel, spielte rot-weiß mit jeder Menge Removal und einem 100-Händigen, der mich sehr, sehr nervte. Im ersten Spiel tat mein Sedge Scorpion lange Zeit genau das, was er sollte: Daniels Angreifer aufhalten und mir Zeit verschaffen. Schließlich war er gezwungen, den kleinen Skorpion mit „Rage of Purphoros“ zu vernichten – kein schlechter Tausch, würde ich meinen. Das erste Spiel gewann ich erneut durch Hunter’s Prowess auf einen Flieger, sodass ich eine Menge Karten ziehen und so das Spiel wenden konnte. Spiel 2 verlor ich relativ eindeutig gegen den 100-Händigen.
In Spiel 3 beglückte mich einmal wieder Kiora mit ihrer Anwesenheit. Ich schaffte es auch, sie lange genug zu verteidigen, um mein Emblem zu bekommen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch nur noch 6 Lebenspunkte. Dann passierte etwas, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es überhaupt möglich ist: Trotz Emblem hätte ich fast das Spiel noch verloren. Denn trotz einiger Kraken schaffte mein Gegner noch einen wirkungsvollen Angriff – dank Leonid Snarecaster und einem Heliods Emissary. Merke: Erstmal nicht angreifen mit den Kraken; erstmal abwarten, bis man mindestens 5 oder so davon in der Defensive hat. Das wäre fast ins Auge gegangen! Schließlich konnte ich dann aber doch noch gewinnen.
Zweites Spiel 2:1 für mich. Stand: 6 Punkte :-)

Drittes Spiel gegen Mühlböck, Marc

Als ich an Tisch 10 (!) kam, schwante mir schon Böses. Nach zwei Siegen würde ich nun vielleicht schon gegen einen Profi antreten müssen. Marc war wirklich nett, aber leider wie erwartet auch sehr gut. Er spielte weiß-rot und brachte in beiden Spielen gegen mich sein Eidolon of Countless Battles heraus, das bei seiner Deckstrategie sehr schnell eine beängstigende Größe annahm. Da nützte auch auf-die-Hand-Zurückschicken auf Dauer nicht sonderlich viel. Hier zeigte sich zum ersten Mal eine deutliche Schwäche meines Decks: Ich hatte kein Removal gegen große, böse Kreaturen, und selbst keine Kreaturen, die dagegen ankommen konnten. Zudem war ich in beiden Spielen etwa ab Runde 5 unheimlich flooded und Kiora ließ sich auch nicht blicken. Somit ging dieses Duell leider 0:2 für Marc aus. Erste Niederlage.

Viertes Spiel gegen Kittl, Patrik

Patrik spielte ebenfalls rot-weiß und hatte ebenfalls ein Eidolon of Countless Battles in seinem Deck. Kam mir dann schon etwas bekannt vor. Zudem erinnere ich mich an einen sehr nervigen Satyr Nyx-Smith. Spiel 1 ging knapp an mich. Im zweiten Spiel musste ich Muligan auf 4 nehmen und dann zwar noch jede Menge Bouncer spielen, mich aber nie wirklich stabilisieren. Im dritten Spiel beehrte mich dann Kiora wieder einmal mit ihrer Anwesenheit. Nachdem ich auf einen meiner 9/9-Kraken dann noch Hunter’s Prowess spielte und angriff, schob Patrik zusammen.

Fünftes Spiel gegen Chiche, Kevin

Auch hier musste ich wieder einmal gegen weiß ran. Schien eine beliebte Farbe zu sein an dem Tag. Im ersten Spiel machte mich Kevins Phalanx-Leader platt, der seine anderen Kreaturen innerhalb von kurzer Zeit mit reichlich Marken versorgte. Im zweiten Spiel blieb Kevin auf 2 Mana stehen und schob dann auch recht schnell zusammen. Das dritte Spiel verlor ich dann gegen einen Fabled Hero, der mit einer Nimbus Najade gebeastowed wurde. Was soll man auch groß machen gegen einen 5/5 Flieger mit Doppelschlag?

Zwischenstand nach Spiel 5: 3:2.

Sechstes Spiel gegen Michai, Markus

Die ersten beiden Spiele gegen Markus waren ziemlich sinnlos. Im ersten blieb er auf 1 Mana stehen und ich verdrosch ihn, im zweiten Spiel gab es dann die umgekehrte Situation: Ich blieb auf 2 Mana stehen und er machte mich platt. Daraufhin meinte er: „So, jetzt haben wir beide bewiesen, dass wir gut auf einen wehrlosen Gegner einprügeln können. Schauen wir doch mal, ob wir jetzt noch ein richtiges Match zustande bringen.“ Gesagt, getan ;-) Das letzte Spiel war dann auch wieder richtig gut und sehr spannend. Ich konnte Kiora rausbringen und auf Stufe 5 bringen, wobei er nur noch 3 Lebenspunkte hatte. So war er schließlich gezwungen, sie mit all seinen Kreaturen anzugreifen. Ich blockte nichts, opferte Kiora und versetzte ihm mit dem nächsten Angriff den Todesstoß. 2:1 für mich.

Zwischenstand: 4:2.

Siebtes Spiel gegen Koch, Florian

Florian spielte mit blau-weiß und machte mir bewusst, dass Bounce-Sprüche nicht nur für mich sehr praktisch sind ;-) Jedes Mal, wenn ich dachte, jetzt habe ich ihn, kam wieder irgendein „auf-die-Hand-zurückschicken“ bzw. ein Trigger für seinen Wavecrash Triton. So nützte mir auch die Superkarte Hunter’s Prowess gegen ihn nicht wirklich viel. Er gewann beide Spiele, nicht überragend, aber doch eindeutig. Aus der Traum von Tag 2 … Wobei ich daran eigentlich nie wirklich geglaubt habe.

Zwischenstand: 4:3.

Achtes Spiel gegen Kowalski, Grzegorz

Gegen Gregorz durften endlich auch einmal andere Karten als Kiora und Hunter’s Prowess ihren Wert im Deck beweisen: Die Horizon Chimera und Sphinx’s Disciple ergänzten sich wunderbar zu 5 Schaden für den Gegner, 2 Lebenspunkte und 2 Karten für mich – jede Runde. Das führte recht schnell zum gewünschten Ergebnis. ;-) Spiel 2 gewann ich dann ganz unspektakulär durch … na, ratet? Kraken!

Zwischenstand: 5:3.

Neuntes Spiel gegen Shapovalov, Yan

Im ersten Spiel gegen Yan durften meine Aerie Worshippers endlich einmal zeigen, was in ihnen steckte. Nachdem ich mir 3 Vögel gemacht hatte, die dann jede Runde angreifen durften, war Yan relativ schnell auf 0 LP. Spiel 2 dominierten dann auch wieder meine Flieger, doch als das Spiel schon so gut wie entschieden schien, legte Yan … einen Bow of Nylea. Damit schoss er dann schön meine Flieger ab, machte sich wieder Lebenspunkte und … gewann noch. Im letzten Spiel musste ich es dann zeitgleich mit einem Celestial Archon und einem Polukranos aufnehmen. Was mir nicht gelang. Somit verlor ich noch einmal 1:2.

Endstand: 5:4.

Tja, was soll ich sagen? Ich war sehr zufrieden mit diesem Endergebnis. Ich hatte das, was ich mir vorgenommen hatte, noch übertroffen und war mit mehr Siegen als Niederlagen aus meinem ersten Grand Prix hervorgegangen. Reicher an Erfahrung und reicher als Planeswalkerpunkten. Alles gut. Susie hat in ihrem Bericht ja schon ein bisschen was dazu geschrieben, wie es bei ihr, Mario und Mirk lief. Ich will auch nicht zu viel vorwegnehmen, da die Jungs sicherlich selbst noch ihre Berichte zum Besten geben möchten.

Nachdem Susie mich am Abend dann noch mit ihrem Deck verhauen hat (ich mag den Arbor Colossus einfach nicht … er ist unfair!), konnte ich beruhigt einschlafen.

Am zweiten Tag spielten Susie und ich dann noch einmal Sealed, Mario und Mirk Standard. Ich hätte nicht erwartet, dass es noch einmal volle 9 Runden geben würde, aber so war wenigstens der komplette Tag gerettet ;-)

Von diesem zweiten Tag habe ich mir dann keine Aufzeichnungen mehr zu den einzelnen Spielen gemacht. Vielleicht ist aber mein Deck doch noch einmal ganz interessant:

Deck Side Event

Kreaturen:
- Nessian Asp
- Ornitharch (OMG wie gut ist diese Karte? Hat mir mehrere Spiele quasi im Alleingang gewonnen)
- Cavalry Pegasus
- Lagonna-Band Elder
- Setessan Griffin
- Great Hart
- Favored Hoplite
- Traveling Philosopher
- Nyxborn Shieldmate
- Sedge Scorpion
- Loyal Pegasus (hat mir 1 Spiel ganz allein gewonnen)
- Nyxborn Wolf
- Elite Skirmisher (unterschätzte Karte, ist echt gut!)
- Nylea, God of the Hunt
- Setessan Starbreaker
- Nylea’s Disciple
Sprüche:
- Excoriate
- Shredding Wings
- Savage Surge
- Mortal’s Ardor
- Last Breath
- Hunter’s Prowess (Da war sie wieder! YES!!!)
- Acolyte’s Reward
Länder:
- 9x Plains
- 8x Forest
Sideboard:
- Fade into Antiquity
- Akroan Horse

Für mein Gefühl ein deutlich schlechteres Deck als an Tag 1, da außer Hunter’s Prowess keine wirklich relevanten Rares vorkamen (Nylea war mangels grüner Unterstützung eigentlich nur eine spielbare Verzauberung). Zu meiner Überraschung performte das Deck dann aber doch recht gut und ich konnte auch an Tag 2 mit 15 Punkten aus dem Turnier gehen.
Da ich, wie gesagt, keine Aufzeichnungen zu diesem Tag habe, hier nur noch zwei denkwürdige Momente:

Ein Amerikaner stellt sich mir als „Jerome“ vor, was er allerdings ausspricht wie „Tschärmnniii“ und ich denke, er will mir mitteilen, dass er aus „Germany“ kommt und sage direkt: „Ich komm auch aus Deutschland.“ Woraufhin er mich verwirrt anguckt und der Typ neben mir in lautes Gelächter ausbricht.

In einem Spiel treffe ich auf Ashiok. Keine Chance, ihn zu töten, also denke ich, ich haue lieber weiter auf meinen Gegner ein (mit Fliegern). Der wiederum exiliert jede Runde 3 Karten und erwischt dabei … nur Müll. Länder, Sprüche, schlechte Kreaturen. Nachdem das 3 mal hintereinander passiert ist, entwischt es ihm: „oh my god, what a crappy deck do you have?“ Ich lache: „So that’s a situation when it is good to have a crappy deck.“
Leider hatte ich genau zu Beginn des Turns, in dem ich ihn totgekloppt hätte, keine Karten mehr in meiner Bibliothek …

Mit meinen 15 Punkten holte ich mir am Ende noch 1 (in Worten: EIN) Preisbooster ab. Yeah! :-)

Als es am Abend zurück ins Hotel ging, war ich irgendwie schon ein wenig traurig, dass nun alles vorbei sein sollte. Aber so ist das eben, alles ist irgendwann einmal vorbei und man muss zurück ins echte Leben (scheiß echtes Leben …).
Die Rückfahrt verlief dann auch relativ problemlos, wenn man von 15 Minuten im Kreis fahren in Wien (durch das Nuttenviertel … ääääh JUDENviertel!!!) und einem extrem starken Regenschauer auf der Autobahn absieht. Zurück in Leipzig beschleicht mich das Gefühl, dass mir jetzt für ein paar Tage erstmal alles egal sein wird. Ich denke nur noch an die zurückliegende, wunderbare Zeit.

Vielen, vielen Dank an dieser Stelle an Susie und Mirk, die mir dieses Erlebnis erst ermöglicht haben (allein bzw. mit dem Zug wäre ich sicherlich nicht gefahren) sowie an Mario, der ein sehr lieber Mitfahrer und Zimmergenosse war. Wir waren wirklich eine richtig tolle Truppe, haben keinen Lagerkoller bekommen und hatten sehr viel Spaß (Zitat Mirk: „Anne, es ist gut, dass du keinen Alkohol trinkst …“). Kleiner Wermutstropfen: Ich habe es geschafft, meine signierte Spielmatte zu verlieren. Keine Ahnung, wie oder wo. Das ist echt schade …

Fazit: Einfach ein ganz tolles Erlebnis, von dem ich noch lange zehren werde … Vielleicht bis November, dann ist Straßburg …?